Quo vadis, CoSe!? [von Simpson]

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Frank
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Quo vadis, CoSe!? [von Simpson]

Beitrag von Frank »

Simpson hat folgendes im College Series Forum und bei Facebook gepostet:
Anlässlich der jüngsten Entwicklungen zur Planung der Endrunde möchte ich meine Gedanken einmal offen teilen.

Ich bin Flo aus Münster (Simpson #99) und spiele seit 1998 in der College Series (CoSe).

In den letzten 18 Jahren hat sich viel geändert. Das Niveau des Spiels ist konstant gestiegen, das Pitching ist durchweg solide, die Unterschiede zwischen ambitionierten Teams und reinen Freizeitspielern sind geschrumpft.

Was mich immer an der CoSe fasziniert hat, war die wundervolle Verquickung von unglaublich spannendem Sport und der Zusammenkunft von gleichgesinnten auf und neben dem Platz.
Jedes Turnier ist wie ein Kurzurlaub bei Freunden, auf dem Platz wird gekämpft und sich nichts geschenkt, daneben und danach wird gefachsimpelt, geredet und gelacht.

Zudem fand ich es immer sehr beeindruckend wie gut auch die Integration unterschiedlicher Persönlichkeiten und unterschieldich starker Spielerniveaus funktioniert hat.
Egal ob internationaler Modellathlet oder westfälischer Wiesenklops - jeder konnte partizipieren und seinen Platz in der CoSe-Famiie finden.

Dass sich das Gebilde CoSe stetig verändert ist gut und wichtig! Dennoch sehe ich hier seit einigen Jahren eine Entwicklung, die mir persönlich nicht gefällt und die ich als Gefahr für die nachhaltige Motivation der Spieler ansehe.

Immer häufiger wird der Fun-Teil des Sports geopfert, um eine leistungsorientierte Struktur voranzutreiben.

Mittlerweile bin ich als Spieler aus persönlichen Gründen immer weniger aktiv, schaue mir dennoch die Entwicklungen in der CoSe aus Interesse genau an.

Ich sehe die CoSe nach wie vor als sehr ambitionierte studentisch geprägte Amateurliga an.

Aus dem Grunde hat mich die Entscheidung zum Anfang der Saison sehr verwundert, die Endrunde auf Anfang Juli vorzuziehen anstatt wie sonst immer Mitte Juli.
Die EM in Italien (11.-16.7.) mag für einige eine persönliche Terminkollision bedeuten, jedoch sollte man so eine Entscheidung, die sich auf die komplette CoSe auswirkt, genau beleuchten und nur dann akzeptieren, wenn ansonsten die ordentliche Durchführung der Endrunde gesichert ist.

Für Berufstätige ist das nicht so entscheidend, aber es soll ja auch noch einige Studenten in der CoSe geben, die sich zu der Zeit noch im Semester befinden und Klausuren schreiben und sich wie immer auf Mitte Juli als Termin eingestellt haben.

Für eine Uni-Liga empfinde ich diese Entscheidung der Terminverlegung ohne die Sicherstellung akzeptabler Rahmenbedingeungen als nicht besonders umsichtig.

Schön an der frühen Entscheidung war, dass sich die Suche nach einem Endrundenausrichter schon früh erledigt hat und alle sich auf eine entspannte und gut organisierte Endrunde freuen können.
Die meisten wissen, wie so eine Endrunde abläuft: Die meisten Teams reisen Freitag abends an, sitzen zusammen, grillen und quatschen.
Am nächsten Tag wird gefrühstückt, den ganzen Tag gespielt und gekämpft, danach setzt man sich zusammen, es gibt eine mehr oder weniger kleine Party.
Sonntag wird dann -nach einer weiteren frühmorgendlichen Nahrungsaufnahme - der Sieger der CoSe ermittelt und manchmal gibt es dann auch eine kleine ekstatische Emotionseruption.

Nun gab es heute eine weitere Nachricht, dass weder am Platz gezeltet werden kann, noch in einer Halle übernachtet werden kann.
Dabei frage ich mich, ob das zum Zeitpunkt der Endrundenfestlegung schon feststand und warum dies nicht als K.O.-Kriterium gewertet wurde? Wieso kann "generell" nicht in Hallen übernachtet werden?
Düsseldorf zum Beispiel hat sich jahrelang vor der Ausrichtung der Endrunde gedrückt, da sie wussten, dass es mit der Uni und den Anwohnern schwierig werden würde.

Dennoch wurde mit Nachtwachen, einer Kaution für die Teams und vorbildlich ruhigen Endrundenteilnehmern und -besuchern eine runde Sache daraus. Es gibt immer eine Lösung, wenn man nur will.

Der aktuelle Plan sieht vor, dass alle Teams in einem über 10km (Mit dem Auto sind es fast 20km) entfernten Campingplatz untergebracht werden sollen. Werden
die Kosten von der CoSe oder den Veranstaltern übernommen? Für einige Studenten dürften 20-30 EUR zusätzlich für das Wochenende nicht unerheblich sein. Gibt es
dann Frühstück am Zelt oder am Platz? Wie sieht in dem Punkt die Planung aus? Gibt es logistische Lösungen für den Transport zwischen Campingplatz und Wettkampfstätte?
Diese Fragen müssen jetzt nicht hier beantwortet werden, sind aber hoffentlich alle in der Planung berücksichtigt.

Zelten und mit anderen Teams in Ruhe zusammenzusitzen ist nicht unbedingt etwas für jeden - jeder hat seine Vorstellung von Ruhe, Entspannung und Vorbereitung. Jeder kann sich entscheiden in ein Hotel, nach Hause oder eine Jugendherberge zu gehen.
Und das ist auch gut und richtig so!
Dabei darf man nur nicht vergessen, dass es auch Leute gibt, die die Gemeinschaft schätzen und lieben und eben nicht erst quer durch die Stadt fahren wollen, sondern einfach einen Tag, den man als sportliche Rivalen begonnen hat, abends als Freunde ausklingen zu lassen.

Trotz der schönen Sicherheit früh eine Endrundenausrichter zu haben, sind dies für mich viele Fragezeichen, die mich aufhorchen lassen! Sind hier wieder Qualitäten der CoSe geopfert worden, um eine quick-and-dirty-Lösung zu finden?

Man sollte bei Entscheidungen, die die CoSe betreffen, immer darauf achten, dass die Bedürfnisse der Liga und der Studenten nicht außer acht gelassen werden.

Dies ist meine persönliche Meinung zu diesem Thema. Vielleicht irre ich mich in einigen Punkten, vielleicht ist dies auch nur meine persönliche Sicht!?

Ich möchte hiermit zum Austausch auffordern, zur Gestaltung der CoSe einladen und daran erinnern, jeweils auch die Perspektive anderer Spieler und Teams einzunehmen, um diese nachvollziehen zu können.

Play ball! *drops the mic*
Link zum College Series Forum
Note: the above message could contain ironical remarks!
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